Archiv mit älteren Artikeln und Informationen

Hier finden Sie das Archiv mit älteren Artikeln und Informationen aus Zeitungen, Zeitschriften und online Quellen

zeitung1 1lupe zeitung2 2lupe

Quelle: Das Mieterjournal der VWG / Nr. 9 / Ausgabe Juli 2008

zeitung
Quelle: Coburger Tageblatt vom 13.03.2008

 


Feinfühliger Tribut an große Meister

Annerose Röders Orgelmatineen sollen künftig immer mit gemeinsamem Gesang ausklingen Feinfühliger Tribut an große Meister Die als Geschenk der Stadt Sonneberg an ihre Bewohner ins Leben gerufene Orgelmatinee ermöglichte auch am Donnerstag der Bevölkerung wieder einen kostenlosen Besuch einer kulturellen Veranstaltung in Zusammenarbeit mit Annerose Röder. Bei der Matinee von Donnerstagvormittag: Annerose Röder an der Orgel im Großen Rathaussaal.

SONNEBERG Zunächst sei klargestellt, dass Annerose Röder weit mehr als nur eine Klavierlehrerin an der hiesigen Musikschule ist. Die Diplom-Dirigentin, die in Eisenach Kirchenmusik studierte, sieht sich in erster Linie als Kantorin, Organistin, Musikschriftstellerin, Komponistin, Pädagogin und Pianistin, die sich neben ihrem Engagement als Klavierlehrerin besonders durch eine rege Konzerttätigkeit auszeichnet. Zusammen mit dem damaligen Hausmeister des Rathauses Sonneberg entdeckte Röder die 1925 gebaute Sauer-Orgel im Großen Sitzungssaal und beschloss ihre Wiederbelebung, da sie nicht nur als Instrument einmalig, sondern besonders der Standort in einem Rathaus äußerst außergewöhnlich sei. Und so kam es am 7. Februar 2002 zur ersten halbstündigen Orgelmatinee, die seitdem regelmäßig alle vier Wochen an jedem ersten Donnerstag im Monat stattfindet und jedem Besucher ohne Eintritt zugänglich ist. Diesmal standen folgende Komponisten und Werke auf dem Programm: Röder begann mit einer sehr gefühlvollen Interpretation des majestätisch-kraftvollen Herzlich tut mich erfreuen die schöne Sommerzeit (op. 122 Nr. 4) von Johannes Brahms, gefolgt von Schmücke dich, o liebe Seele (op. 122 Nr. 5) desselben Komponisten, dessen zarte, aufbauende und beruhigende Weise ebenfalls feinfühlig vorgetragen wurde. Als kompletter Gegensatz erklang in der Folge das schwermütige Werk Präludium und Fuge in d-Moll (op. 16 Nr. 3) von Clara Schumann, das von Frau Röder in Gedanken an die Opfer der vergangenen Naturkatastrophen versöhnlich aufgefasst wurde, ohne den melancholischen Grundton aus den Augen zu verlieren.

anne lupe

Auch zwei eher in Vergessenheit geratene beziehungsweise weniger bekannte Komponisten und ihre Stücke fanden ihren Weg ins Programm: Michael Scheuenstuhls Galanterie-Suite Nr. 1 in A-Dur und Theophil Forchhammers Choral Wachet auf aus der Sonate Nr. 2. War Schumanns Orgelwerk von melancholischen und gravitätischen Zügen getragen, trat bei Scheuenstuhl Lebhaftigkeit und Fröhlichkeit in den Vordergrund, die nur im 3. Satz, der Polonaise, durch den Einsatz von Dissonanzen abgeschwächt wurde, um gleich in den anschließenden Schlusssätzen wieder in die ursprüngliche Stimmung zurückzukehren. Forchhammers Choral hielt letztlich, was der Titel versprach: Der pompös anmutende Beginn wies bereits auf die Forderung Wachet auf hin, und nach einem eher mahnenden Mittelteil erfolgte mit einem eindrucksvoll-erhabenen Akkord der leuchtende Abschluss. Als besonderes Schmankerl bot Röder noch eine Improvisation des bekannten Volksliedes Kein schöner Land dar, welches zu ihren Lieblingsliedern zählt und das sie als eine Art Hymne an Sonneberg, Thüringen und die Erde allgemein abschließend vom Publikum singen ließ. Die über die Jahre hinweg treuen Zuhörer manche reisen regelmäßig aus Coburg an waren durchweg vom dargebotenen Programm und der Organistin begeistert. Auch das gemeinsame Singen empfanden alle als einen besonders gelungenen Abschluss, der bei künftigen Konzerten beibehalten werden soll. Insgesamt herrschte eine angenehme, Nahezu familiäre Atmosphäre, bei der das Publikum von Röder persönlich begrüßt und verabschiedet wurde Wer keine Gelegenheit hat, persönlich an einer Orgelmatinee teilzunehmen, dem sei die auf der Sauer-Orgel des Sonneberger Rathauses von Annerose Röder eingespielte CD mit weiteren Werken, unter anderem von Bach und Mozart, ans Herz gelegt, die in der Buchhandlung Winterstein und unter www.annerose-roeder.de (hier auch weitere Informationen zur Person und Schaffen) käuflich zu erwerben ist.

Quelle: Freies Wort vom 04.August 2007

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Skip to content